Im Oktober 2024 hatten der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund (DBIM) und der
Europäische Berufsimkerbund (EPBA) in einem estnischen Labor 30 Proben von Honigen
aus deutschen Supermärkten untersuchen lassen. Im Ergebnis wurden 25 Honige als
auffällig identifiziert.
Untersucht wurden die Honige mit der metagenomischen DNA-Analyse, einem neuen, innovativen Ansatz zur Aufdeckung von Honigverfälschungen.
Die Besonderheit dieser Methode ist die ganzheitliche Erfassung des Untersuchungsobjektes. Anstatt nur einzelne Ziel-DNA-Abschnitte zu untersuchen, werden alle in der Honigprobe enthaltenen DNA-Sequenzen analysiert – u. a. von Bienen, Pflanzen, Pilzen, Viren, Pollen, Mikroorganismen.
Die metagenomische DNA-Analyse hat unbestritten großes Potenzial um die Authentizität von Honig zu überprüfen, aber es gibt noch zahlreiche Schwachstellen, die ihre Aussagekraft einschränken. So stehen aktuell weder umfassende, standardisierte Protokolle noch ausreichende Referenzdatenbanken zur Verfügung, um die Ergebnisse zweifelsfrei zu interpretieren und zu validieren.
Der Deutsche Imkerbund setzt sich in intensiver Lobbyarbeit dafür ein, dass alle geeigneten Methoden zur Erkennung von Honigverfälschungen EU-weit weiterentwickelt, amtlich anerkannt und eingesetzt werden sollen. Dazu gehört auch die Forderung nach Einrichtung eines EU-Honigreferenzlabors und dessen Aufnahme in die EU-Honigrichtlinie.
Die Aufdeckung von Honigverpantschungen ist für uns alle wichtig. Handwerklich produzierter Imkerhonig ist unser hochwertiges Qualitätsprodukt, ein Schatz, den wir alle gemeinsam schützen und stärken müssen.
Weiterführende Links zum Thema:
Stellungnahme FoodQS
Deutscher Imkerbund
Bienen & Natur
Europäische Honigrichtlinie (Deutsch oben rechts auswählen)
6.2.2025